Leitfaden zur Untersuchung der Zerebrospinalflüssigkeit / bearbeitet von F. Plaut, O. Rehm, H. Schottmüller.

Date:: 1913

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Credit: Leitfaden zur Untersuchung der Zerebrospinalflüssigkeit / bearbeitet von F. Plaut, O. Rehm, H. Schottmüller. Source: Wellcome Collection.

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0 vermindert oder hebt die Einwirkungen von Traumen auf. Sie verkleinert die Gefahr direkter Verletzungen und gleicht die Druckwirkung, die an irgendeiner Stelle ausgeübt wird, gleich einer Wassersäule mehr oder weniger aus, indem der Druck in der Flüssigkeit sich gleichmäßig ausbreitet und so nur in ver- mindertem Maße auf die die Zerebrospinalflüssigkeit einschließenden Wände einen Einfluß ausübt. 2. Die Zerebrospinalflüssigkeit dient gleichsam als Reservoir zum Ausgleich der zu- und abfließenden Menge Liquor. Sie projiziert jede systolische und exspiratorische Gefäßerweiterung auf die Stelle der nicht Widerstand leistenden Gehirnumhüllung und vermittelt den Raum für die physiologische Volumensver- änderung des Gehirns. Die ausgleichende Tätigkeit kommt ganz besonders in Betracht, wenn unter krankhaften Verhältnissen, z. B. bei Neubildungen im Gehirn oder Rückenmark, die Raum- verhältnisse in der Schädelhöhle eine Verschiebung erfahren. Es ist anzunehmen, daß durch solche Veränderungen der Zu- und Abfluß der Zerebrospinalflüssigkeit den Raumverhältnissen entsprechend reguliert wird. Freilich werden besonders aus- gedehnte Prozesse dieser regulierenden Tätigkeit eine Schranke setzen, wie die Arbeiten Reichardts über die Hirnschwellung beweisen. Auch bei stärkeren meningitischen Prozessen wird die Regulierung behindert, indem es zu einer besonders starken Vermehrung der Flüssigkeit durch entzündliche Vorgänge kommt. 3. Die Zerebrospinalflüssigkeit dient dazu, Abbauprodukte bei gewissen Gehirnveränderungen auf zu nehmen und deren Ausscheidung zu vermitteln, wobei Eiweißverbindungen, Lipoide und andere komplizierte organische Verbindungen in Be- tracht kommen. Literatur. Kafka, Über die Bedingungen und die praktische und theoretische Bedeutung des Vorkommens hammelblutlösender Normalambozeptoren und des Komplements im Liquor cerebrospinalis. Zeitschr. f. d. ges. Neurol. u. Psych. 1912, Bd. IX, H. 2. Lewandowsky, Zeitschr. f. klin. Medizin. Bd. 40, S. 480, 1900. Moll, the cerebro-spinal fluid. Lancet, 2. 9. Juli 1910. Olm er et Tian, Intoxication par l’acetate de Thallium. Precence du Thal- lium dans le liq. cerebr. Compt. rend. Soc. de biol., T. 66. No. 19, S. 742. Reichardt, Zur Entstehung des Hirndrucks bei Hirngeschwülsten und anderen Himkrankheiten und über eine bei diesen zu beobachtende besondere Art der Hirn- schwellung. Deutsch. Zeitschr. f. Nervenheilk. 28, 306. 1905. Sicard, les injektions sous-arachno'idiennes et le liquide c£phalo-rachidien dans les maladies mentales. Bull, de la Soc. med. des höp. de Paris, juin 1901.