Beiträge zur pathologischen Anatomie der Pest / von Hermann Dürck.

  • Dürck, Hermann, 1869-1941.
Date:
1904
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Credit: Beiträge zur pathologischen Anatomie der Pest / von Hermann Dürck. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by Royal College of Physicians, London. The original may be consulted at Royal College of Physicians, London.

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    Um eine Übersicht über die wichtigsten bei den 16 obduzierten Fällen erhobenen makroskopiscben und mikroskopiscben Befunde zu ermöglichen, ist das ganze Material im folgenden in Form einer Tabelle zusammengestellt. (Es bedeutet in dieser Tabelle P.B. = Pestbazillen.) (Tabelle siehe p. 66—69.) Unter den 16 sezierten Fällen fanden sich 15 mal Veränderungen an Lymphdrüsen oder Gruppen von solchen, welche als Bubonen und als die primären Lokalisationen des Pestvirus im Körper angesprochen werden mußten. Nur ein einziges Mal (Fall VII, W. 7 J.) war in der äußeren Haut und zwar in diesem Falle an der linken Schläfe eine, wie die Untersuchung ergab, durch Pest hervorgerufene deutliche Verände- rung, eine sogenannte Pestnekrose der Haut. Es ist aber nach der Lage der befallenen Lymphdrüsen auch in diesem Falle höchst zweifelhaft, ob wir es hier mit einem wirklichen pestösen „Primäraffekt zu tun haben, oder ob nicht vielmehr die Hautinfektion sekundär z. B. durch Kontakt mit pestbazillenhaltigem Sputum (in Lunge und Bronchien fanden sich viele P.B.) vermittelt wurde. Im übrigen illustrieren die anderen 15 Fälle, in denen Affektiouen der Haut ganz fehlten, die schon öfter beobachtete Tatsache, daß in der ungeheuren Mehrzahl der Fälle die Haut, welche wir doch nach allen klinischen und experimentellen Beobachtungen als die häufigste Eintrittspforte der Pestbazillen ansehen müssen, in der Regel durchschritten wird, ohne daß erkennbare Läsionen in derselben zurückbleiben. Nur ausnahmsweise kommt es zur Bildung einer Pestpustel, eines Pestkarbunkels, einer Pestnekrose in derselben. Freilich können kleinere Veränderungen der Haut auch bei der Sektion leicht übersehen werden, ebenso wie es in der Praxis geradezu unmög- lich erscheint, klinisch oder am Sektionstisch eine bestimmte Haut- verletzung als Eintrittspforte des Virus anzusprechen, auch wenn sie im Wurzelgebiete der befallenen Lymphdrüsen liegt. Der meist dunkel-