Ueber Keratose : oder die durch Bildung von Hornsubstanz erzeugten Krankheiten und ihre Behandlung / von Hermann Lebert.

  • Lebert, Hermann, 1813-1878.
Date:
1864
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Credit: Ueber Keratose : oder die durch Bildung von Hornsubstanz erzeugten Krankheiten und ihre Behandlung / von Hermann Lebert. Source: Wellcome Collection.

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    init_: Er sah ihn im Hopital St. Louis im Jahrfi 1828, in der Ab- theilung von Eiett, bei einer 30jährig-en Frau, welche an einem extolmfiou-s der rechten Gesichts- und Ilalsliiilfte litt. Diese Frau war von einer Gesichtsrose befallen worden, nach welcher von jenem L'Kjj/ij! nur noch ein nicht weiter zerstörender Schnppen- ausschlag (Psoria.ns inveforala) zuriickblieb, in dessen Mitte, gerade unter dem .lochbogeii, ein hornartiger Auswuchs sicli erhob, der in wenigen Wochen ein nach oben und aussen gewundenes, gelblich- bräunliches Horn von Zoll Länge und Zoll Durchinesser an der Hasis darstellte (s. die Abbildung in den chirurgischen Kupfer- tafeln desselben Verfassers Taf. 321, copirt in IJruns. Atlas Taf. il. Fig. 9). Sechs Wochen später fiel das Horn von selbst ab, es blieb ein gesellwüriger etwas erhabener Fleischknopf zurück, der sich abflaclite und in 0 Vi' ochen vernarbte, während die Paoi'iüsi^' un- verändert fortdauerte. Spätere Nachrichten fehlen. Swheniüulvwyzigsier Fcdl. Der zweite Fall von Froriep^ betrifft eine 83jährige Frau, welche von .Tugend an auf der linken Wange, etwa 1 Zoll unter dem äusseren Augenwinkel, ein warzen- förmiges, weiches erbsengrosses Knötchen von der Farbe der übri- gen Haut hatte, das sich zwischen dem 60—70. Jahre mit mehreren grossen, 3—4 Linien langen Haaren besetzte, welche ainsgerissen, immer wieder hervorwuchsen. Seit einem Jahre hatte sich dieses Knötchen allmälig vergrössert und ans seiner Mitte eine harte Sub- stanz hervorgetrieben, die so oft sie auch mit der Scheere (immer ohne Schmerz) abgeschnitten wurde, jedes Mal wiederkam. Nach- dem das Abschneiden aus Furcht vor nachtheiligen Folgen unter- lassen war, hatte dieses Horn, welches eine spiralförmige Windung nach unten und innen zu angenommen, eine läinge von 2 Zoll auf der convexen, von 4er concaven Seite, auf der Basis einen Durchmesser von Zoll erreicht. Es besass eine gelblich braune, der Länge nach gestreifte Farbe und zeigte eine deutlich fasrige Textur, welche der eines Widderliornes oder der des Horii- überzuges eines Hufes am ähnlichsten ist. Um die Basis herum ist die übrigens in der Färbung unveränderte Haut an den Seiten des Horns in die Höhe gehoben, etwas rundlich aufgewulstet und legt sich ganz auf dieselbe Weise an das Horn an, wie die Haut der Finger an die Nägel zu beiden Seiten der Lunula. Ächhindvierzigsler Fall. In Lazarus B i v i e r ’ s I\erken findet sich folgender Fall: Einer alten Frau wuchs oberhalb des Jochbeines ein harter und schwieliger Körper, der eine Länge von zwei Querfinger erreichte und ganz und gar die Gestalt und Sub- stanz eines Hoi'nes darbot. An der Basis war er breit, an der ]) Woclieiisclirift für die gesanimte Htilkumle von Caspor. Uerlin 1833. p. 4. — Bruns op. oit. p. 142. 2) Opera mcdica. Lugduni 1672. Observationes coininunicatae a I>. Petro Esfanouc Cliirnrgo Monspcliensi peritissimo. Observ. VI. Übservat. incdic. p. 126.