Technik der histologischen Untersuchung : pathologisch-anatomischer Präparate für Studierende und Ärzte / von C. v. Kahlden.

Date:
1895
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Credit: Technik der histologischen Untersuchung : pathologisch-anatomischer Präparate für Studierende und Ärzte / von C. v. Kahlden. Source: Wellcome Collection.

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    Die EHRLicH'sche Hämatoxylinlösung wird ebenfalls zunächst 2—3 Wochen dem Lichte ausgesetzt und dann filtirt. Sie überfärbt nicht leicht und ist sehr haltbar. Sonstige Vortheile besitzt sie aber vor der einfacher zu bereitenden Hämatoxylinalaunlösung nicht. Bei der letz- teren erscheinen die Umrisse der Kerne entschieden schärfer. Heidenhayn's Hämatoxylinfärlbiing. 1) Färben 24—48 Stunden lang in einer einfach wässerigen, in der Wärme hergestellten 0,5-proc. Hämatoxylinlösung. 2) Directe Uebertragung in eine - proc. wässerige Lösung von einfach chromsaurem Kali 24—48 Stunden lang. Diese Lösung muss mehrmals gewechselt werden, bis keine Farb- stofifwolken mehr abgehen. 3) Sehr sorgfältiges Auswaschen in Wasser. Die Methode giebt sehr scharfe Bilder und eignet sich namentlich auch zum Durchfärben ganzer Stücke, die dann nach dem Auswaschen in Wasser in Alkohol von steigender Concentration gehärtet und schliess- lich eingebettet werden. Die Präparate erscheinen dunkelschwarz, die Schnitte dürfen daher nicht zu dick sein. Apathy hat eine Modification der HEiDENHMN'schen Methode an- gegeben, welche den langen Contact des Objects mit wässeriger Lösung vermeiden soll. Er wendet 0,5-proc. alkoholische Lösung von Hämato- xylin an und ebenso eine alkoholische Lösung von doppelt chrom- saurem Kali, die dadurch bereitet wird, dass man zu einer 5-proc. wässerigen Lösung von doppeltchromsaurem Kali das doppelte Volum von absolutem Alkohol hinzufügt. Sonst ist das Verfahren dasselbe wie bei der HEiDENHAiN'schen Methode. Alaunkarmin. Bereitung: 2—5 g Karmin werden mit 100 g 5-proc. Alaunlösung %—1 Stunde lang gekocht. Nach dem Erkalten wird filtrirt. A n w e n d u n g: 1) Färben 10 Minuten bis 2 Stunden lang. 2) Auswaschen in Wasser. 3) Alkohol — Oel — Kanadabalsam. Die Kerne werden durch Alaunkarmin schön violettroth gefärbt. Dabei tritt, was gegenüber der Hämatoxylinlösung von Vortheil ist, keine Ueberfärbung ein, auch wenn die Schnitte mehrere Stunden lang in der Farbe liegen. Das Auswaschen erfordert nicht so viel Zeit wie bei der Hämatoxylinlösung, und die Farbe ist schliesslich nicht so em- pfindlich gegen Säure. Für schwer färbbare Objecte ist sie dagegen nicht zu empfehlen. Lithionkarmin. Bereitung: Karmin 2,5—5,0. Gesättigte wässerige Lösung von Lithion carbonicum 100,0. Anwendung: 1) Färben 2—3 Minuten lang. 2) Auswaschen V.>—1 Minute lang in Salzsäurespiritus = conc. Salzsäure 1,0 + 70 proc. Alkohol 100,0. 3) Entsäuern in reichlichem destillirtem Wasser. 4) Alkohol — Oel—Kanadabalsam. Die Lithionkarminfärbung verleiht dem Kern eine intensiv rothe Farbe. Sie ist ein sehr sicheres Kernfärbemittel, welches auch bei