Die Rassenschönheit des Weibes / von C.H. Stratz.

  • Stratz, C. H. (Carl Heinrich), 1858-1924.
Date:
1922
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Credit: Die Rassenschönheit des Weibes / von C.H. Stratz. Source: Wellcome Collection.

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    obachtungen über die Rassenideale der zwei einzigen Haupt¬ rassen machen, die eine höher entwickelte Kunst besitzen, die Mongolen und die Mittelländer. In der mongolischen Kunst, die aus der uralten chinesischen Kultur hervorgegangen ist, spielt die Darstellung des nackten Weibes eine sehr untergeordnete Rolle. Die von keinem Volke der Erde auch nur annähernd erreichte Farbenpracht und Orna¬ mentik ist die Hauptkraft der Chinesen und ihrer Zöglinge; ihre Figuren, meist bekleidet, ordnen sich der koloristischen Gesamt¬ wirkung unter. Die Anatomie ist ihnen gleichgültig und für die Schönheit des nackten Körpers fühlen sie nichts. Bei den Ja¬ panern herrscht ein größeres Interesse für anatomische Dar¬ stellungen. Auch der nackle Körper wird im Bilde und in der Plastik zuweilen mit der diesem Volke eigenen künstlerischen Gewissenhaftigkeit dargestellt. In Yokohama sah ich ein aus Holz geschnitztes, nacktes Mädchen im Bade; es war mit bewunde¬ rungswürdiger Kunst nach dem Leben gebildet. Durch einen glücklichen Zufall gelangte ich später in den Besitz eines ähn¬ lichen Figürchens von 21 cm Höhe, das im Profil in Fig. 5 wiedergegeben ist. Die Figur ist aus Holz geschnitzt; in der natürlichen, gelblichweißen Farbe der Haut, den kurzen Glied¬ maßen und der platten Nase ist der mongolische Typus in treff¬ licher Weise zum Ausdruck gebracht. Mehr oder weniger unbekleidete weibliche Körper, die wohl dem landläufigen Begriff von Rassenschönheit am meisten ent¬ sprechen, finden sich auf den sogenannten Frühlingstäfelchen der Chinesen. Auch auf den japanischen Farbendrucken erkennt man den Charakter der mongolischen Rasse in den zu kurzen Beinen, dem Fehlen der Taille und den schiefen Augenspalten. Bei beiden jedoch wird die Farbe der Haut nicht gelblich, sondern blütenweiß mit rosigem Anflug gemalt, also nach der Richtung der weißen Rasse hin idealisiert. Man vergleiche nun mit diesen Darstellungen aus dem täg¬ lichen Leben eine Idealgestalt, die Göttin der himmlischen Liebe, Kwan-Yin.