Die seitliche Rückgrats-Verkrümmung in ihren physiologischen und pathologischen Bedingungen und deren Heilung : nebst erstem Jahresbericht aus dem orthopädischen Institut am Ausgang der Schöneberger-Strasse zu Berlin / von Johann Julius Bühring.

  • Bühring, Johann Julius.
Date:
1851
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Credit: Die seitliche Rückgrats-Verkrümmung in ihren physiologischen und pathologischen Bedingungen und deren Heilung : nebst erstem Jahresbericht aus dem orthopädischen Institut am Ausgang der Schöneberger-Strasse zu Berlin / von Johann Julius Bühring. Source: Wellcome Collection.

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    pathologischen Processen der Gelasse, namentlich ihren Erweite- rungen, sieht man, dass sie sich nach und nach in die knöcher- nen Gebilde gleichsam eingraben. Auf diese Weise schafft auch die Wirbelsäule in ihrem Brusttheil der Basis des Herzens und der an ihr auf- und heruntersteigenden grossen Herzschlagader durch eine geringe Seitenausweichung nach rechts einen grösse- ren Raum, und nach demselben organischen Gesetze tritt im unteren Rückentheil in Bezug auf das wichtigste und grösste parenchymatöse Organ der Unterleibshöhle das entgegengesetzte Verhältniss ein. Wir sehen also diejenige Form der Seitenausweichung der Wirbelsäule, welche die Schule mit dem Namen der Scoliosis belegt hat, in ihren ersten Anfängen, in ihrem niedrigsten Grade als normale physiologische Bildung auftrelen. Diese physiolo- gische Präformation bedarf aber einer tiefem Begründung, welche aus dem Bildungsgänge der ganzen Leibesgestalt, namentlich aus der bildenden Quelle des Blutstromes herzuleiten ist. Versetzen wir uns zunächst in jene Zeit der Embryonen- bildung, wo der Blutlauf in der Art und Form angelegt war, dass die linke Herzhälfte mit ihrer Pulsader fast ausschliesslich den Oberkörper mit Blut versorgte, die rechte Herzhälfte, freilich noch nicht durch die Scheidewand von der linken ganz getrennt, mit ihrer Pulsader den Unterkörper und die Eihäute, die Rückflüsse aber in die entgegengesetzten Vorhöfe mündeten und so ein Strom in Form einer 8 unterhalten ward. Wir wollen nur daran festhalten, dass auf diese Weise hier von vorn herein gleichsam eine Bruchstelle des Körpers in Oben und Unten vorhanden war. Wir halten ferner fest, dass die linke Herzhälfte -ursprünglich auf den Kopf, auf das Gehirn hinwies. Als späterhin durch die grossartigsten Metarmorphosen, beson- ders durch Schliessung des Botalh'sdxen Ganges die linke Ilerz- hälfte das Triebrad des Körperblutes, die rechte dagegen das