Beitrag zur Lehre Metastasenbildung beim Carcinom ... / vorgelegt von Karl Frank.

  • Frank, Karl.
Date:
1893
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Credit: Beitrag zur Lehre Metastasenbildung beim Carcinom ... / vorgelegt von Karl Frank. Source: Wellcome Collection.

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    Noch auf eine zweite Art könnte das Befallensein von Organen des grossen Kreislaufes erklärt werden. Wie wir gesehen haben, gelangten auf dem Wege der Vena porta, der Lebervenen, der Vena cava und des rechten Herzens Geschwulstteile in die Lungenarterien und gaben so im kleinen Kreislauf Gelegenheit zu Metastasenbildung. Es wäre nun nicht unmöglich, dass von den Lungen¬ arterien aus kleinste, mikroskopische Geschwulstpartikel¬ chen durch die Capillaren in die Lungenvenen gelangt sind und von da aus dann durch das linke Herz in den grossen Kreislauf gekommen wären, dass dieselben somit den ganzen kleinen Kreislauf passirt hätten. Dass dies Vorkommen kann, beweisen oft Fälle, bei denen nur auf diese Weise Metastasen im Gebiete der Körperarterien ihre Erklärung finden. Auch prinzipiell ist wohl gegen eine solche Erklärung kein schlagender Einwand möglich, besonders, wenn Metastasen von kleinzelligen Sarkomen in Frage kommen. Welche Weite Lungencapillaren er¬ reichen können, zeigt uns das Mikroskop ja bei der Lungenhyperämie. Dabei dürfen wir aber nicht ver¬ gessen, dass die Verhältnisse für ein Carcinom und be¬ sonders für ein Plattenepithelcarcinom doch wesentlich ungünstiger liegen, allein schon wegen der bedeutenderen Grösse und der unregelmässigen Form der Zellen, denen das Passiren der vielfach geschlängelten Lungencapillaren doch nicht so leicht gelingen dürfte. Trotzdem mag dies auch beim Carcinom Vorkommen; als die Kegel dürfen wir es aber nicht ansehen, besonders wenn, wie in unserem Falle, die Zahl der Metastasen im Gebiete der Körper¬ arterien eine so grosse ist. Es müssten ja unzählige ein¬ zelne Zellen die Lungencapillaren passirt haben. Ob in unserem Falle nur die erste oder auch gleichzeitig die zweite eben erwähnte Art der Ausbreitung von Geschwulstteilchen stattgefuuden hat, lässt sich natürlich nicht feststellen. 9*