Die Wassermann'sche Reaktion : mit besonderer Berücksichtigung ihrer klinischen Verwertbarkeit / von Harald Boas.

  • Boas, Harald, 1882-
Date:
1911
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Credit: Die Wassermann'sche Reaktion : mit besonderer Berücksichtigung ihrer klinischen Verwertbarkeit / von Harald Boas. Source: Wellcome Collection.

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    in das Stadium der Latenz eingetreten ist. Denn darüber kann wohl heute kein Zweifel mehr herrschen, dass eine längere Zeit bestehende positive Reaktion bei einem Luetiker (immer mit dem obigen Vorbehalte der technischen Zuverlässigkeit des Unter- suchers) das Vorhandensein von Spirochäten bei dem Untersuchten bedeutet. Und so sehen wir aus dem BoAS’schen Werke klar die Wege hervortreten, welche die moderne Syphihdologie früher oder später wird wandeln müssen, ganz besonders dann, wenn die experimen- telle Therapie ihr so mächtige spirillozide Mittel an die Hand gibt, wie dies mit dem EHRLiCH-HATA’schen Dioxydiamidoarsenobenzol nach allen Beobachtern der Fall ist. Daim muss und wird an die Stelle des bisherigen Schemas und der bisherigen mehr oder weniger willkürlichen Annahme für die Indikation einer zu wiederholenden spezifischen Behandlung in der Latenz das exakte Ergebnis der biologischen Serodiagnostik treten, ganz zu schweigen von der Entdeckung und Heilung der Tausende von ,,kryptogenetischen Luetikern, besonders unter Frauen, die nichts von ihrer syphi- htischen Infektion wissen, ihre Deszendenz infizieren, nur durch die Serodiagnostik sicher erkannt und dank ihr geheüt werden können. Auch diese wichtige, praktische Seite der Serodiagnostik, nämlich in bezug auf den Schutz des Säuglings gegenüber den Folgen der hereditären Sjrphilis oder der Infektion seitens Ammen, ist in dem vorliegenden Werke auf Grund von exakten Unter- suchungen beleuchtet. Die dänische Regierung hat denn auch bereits die praktischen Schlussfolgerungen aus diesen Unter- suchungen gezogen, indem sie den serodiagnostischen Dienst für die Ärzte in dem staathchen Serum-Institute zu Kopenhagen durch Madsen musterhaft organisieren Hess. Es durfte nach alledem überflüssig sein, noch besonders darauf hinzuweisen, wie sehr jedem Arzte das BoAS’sche Werk zur Lektüre empfolilen werden kann. Berlin, Oktober 1910. A. WASSERMANN.