Ueber Myxodem und verwandte Zustande, zugleich ein Beitrag zur Schilddrusenphysiologie und Schilddrusentherapie : eine Monographie / von G. Buschan.

Date:
1897
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Credit: Ueber Myxodem und verwandte Zustande, zugleich ein Beitrag zur Schilddrusenphysiologie und Schilddrusentherapie : eine Monographie / von G. Buschan. Source: Wellcome Collection.

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    durch den Druck der schleimigen Substanz auf die Haarwurzeln, die Schweiss- und Talgdrüsen, auf das capillare Gefässsystem und die Nervenenden, woraus eine Atrophie aller dieser Gebilde resultire. Für die psychischen Erscheinungen suchte er gleichfalls das schädigende Agens der schleimigen Substanz verantwortlich zumachen, sofern er annahm, dass die verminderte Perception eine verminderte Erregung der Centralorgane mit sich bringe und so die Apathie veranlasse. Wenngleich Gull und Ord das unbestreitbare Verdienst gebührt das Myxödem als Morbus sui generis zuerst erkannt und beschrieben zu haben, so darf man deswegen nicht annehmen, dass das Vor- handensein des Symptomencomplexes anderen Autoren bis dahin ent- gangen wäre. Als Gull und Ord ihre diesbezüglichen Beobachtungen veröffentlicht hatten, wurden sogleich in Deutschland und in Frank- reich Stimmen laut, die behaupteten, dass das neue Krankheitsbild bereits früher ihnen aufgefallen, indessen nicht weiter beachtet worden sei. Es stellte sich dabei heraus, dass Mosler bereits i. J. 1855 in Giessen und Werner 1869 in Württemberg Gelegenheit gehabt hatten, derartige Fälle zu behandeln. Ebenso war Charcot bereits vor 15 Jahren an einigen seiner Kranken ihre anämisch-kachectische Hautfarbe und die gleichzeitig vorhandene diffuse Anschwellung der Haut ohne eigentliches Oedern und ohne Eiweissgehalt im Urin auf- gefallen. Charcot hatte diesem Krankheitsbilde die Bezeichnung Ca- chexie pachydermique beigelegt. Charcot war auch der erste, der dasselbe an einem Manne beobachtet hatte, während nach den bisherigen Erfahrungen von Gull und Ord ausschliesslich Weiber davon ergriffen worden waren. Das Erscheinen der Ord’schen Publication, noch mehr aber eine Demonstration vor einer grösseren Anzahl von Aerzten aus allen Theilen der Welt gelegentlich des internationalen medicinischen Con- gresses in London i. J. 1881 trugen dazu bei, dass bald verschie- dentlich Beobachtungen über das gleiche Krankheitsbild in der Lite- ratur auftauchten. Und zwar waren es in erster Linie England und Amerika (Savage, Go odhart, Inglis, Duckworth. Hammond, Hamilton, Mahomed etc.), nächstdem Frankreich (Thaon, Ballet, Bourneville-Olier, Morvan, Blaise), wo man das Vorhanden- sein des Myxödems bestätigte. In Deutschland machte zwar R. V irehow als erster seine Landsleute mit dem neuen Krankheitsbild bekannt, indessen kamen diesbezügliche Fälle hier im Anfänge recht spärlich zur Beobachtung und Publication. Erst die von den schweizerischen Chirurgen Reverdin und Kocher gelegentlich der Kropfoperationen gemachten Erfahrungen