Ueber Myxodem und verwandte Zustande, zugleich ein Beitrag zur Schilddrusenphysiologie und Schilddrusentherapie : eine Monographie / von G. Buschan.

Date:
1897
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Credit: Ueber Myxodem und verwandte Zustande, zugleich ein Beitrag zur Schilddrusenphysiologie und Schilddrusentherapie : eine Monographie / von G. Buschan. Source: Wellcome Collection.

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    der Schilddrüse 035—08 p. M. Mucin aufweist. Hinsichtlich der Pathogenese des Myxödems sprach er sich somit dahin aus, dass diese Anhäufung von Mucin im Organismus, ein Zustand, den er als mu- cinöse Dyscrasie oder Myxämie bezeichnete, eine Schädigung des Nervensystems zur Folge habe. Nach Hör sley beschäftigten sich sodann eine ganze Reihe von Physiologen und Chirurgen mit den Folgeerscheinungen der totalen Schilddrüsenexstirpation. Unter ersten nenne ich vorzüglich Gl ey, unter letzteren v. Ei selb erg, die durch zahlreiche Thierversuche den Nachweis lieferten, dass bei vollstän- digem Schilddrüsenverlust Carnivoren durchweg verenden, Herbivoren unter Umständen gleichfalls dem Tode verfallen, im Allgemeinen aber einen chronisch-kachectischen Zustand acquiriren. v. Eis eiberg konnte überdies eine stattliche Anzahl chirurgischer Erfahrungen (von postoperativem Myxödem) anführen, die gleichfalls zu Gunsten der von Schiff, Hör sley u. A. entwickelten Theorie sprachen. Munk und nach ihm Drobnick legten gegen solche Behaup- tungen Widerspruch ein. Beide Autoren waren der Ansicht, dass nicht die Wegnahme der Schildrüse, sondern die dem Thiere beige- brachten Wunden und die damit resp. mit der Vernarbung verbundenen Läsionen der Nerven die von Horsley, v. Eiseisberg u. A. beo- bachteten Erscheinungen hervorriefen. Indessen erfuhren diese Be- hauptungen durch die Nachprüfungen zahlreicher Autoren, von denen ich nur Fuhr, Breisacher, Kempendick, Weil, Fano, Rogo- witsch u. A. m. nenne, genügend Widerlegung. Alle Zweifler mussten aber vollends verstummen, als die bedeutungsvolle, von Vassale (1891) zuerst constatirte Thatsache bekannt wurde und bald verschiedent- lich anderwärts Bestätigung erfuhr, dass intravenöse oder subcutane Einverleibung von Schilddrüsensaft oder Transplantation einer gesunden Schilddrüse auf thyreoidektomirte Thiere Besserung, vereinzelt auch sogar Heilung des sonst tödlich verlaufenen Zustandes herbeizuführen imstande ist. Angeregt durch diese günstigen Erfahrungen versuchte zuerst Bircher, ein Chirurg in Aarau, das gleiche Experiment am Menschen zu machen. Am 16. Januar 1889 nähte er die Schilddrüse einer ge- sunden Frau in die Bauchhöhle einer Kranken mit postoperativem Myxödem. Das Resultat war augenscheinlich, jedoch nicht anhaltend. Daher sah sich Bircher veranlasst, am 9. Mai eine zweite Implantation vorzunehmen, die diesmal zwar wieder von grossem Erfolge, jedoch von keinem bleibenden gekrönt war. Ungefähr gleichzeitig führte Danne- longue unabhängig von Bircher den gleichen Versuch aus. Er vernähte 2/3 einer Hammelschilddrüse in das subcutane Gewebe der