Ueber chronische Nephritis und Albuminurie in Kindesalter / von O. Heubner.

Date:
1897
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Credit: Ueber chronische Nephritis und Albuminurie in Kindesalter / von O. Heubner. Source: Wellcome Collection.

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    MilvToslvopisch: Reichliche Erythrocyten, einzelne Lcnhocyten, spävliclie Epi- thelien, vereinzelte hyaline und aus Zellen bestehende Cylinder. Verordnung; Bettruhe, Schwitzen, Milchkur. 24. April. Nachdem Pat. bis jetzt im Bette gelegen, omal wöchentlich heisse Bäder mit Nachschwitzen und strenge Milchdiät erhalten hatte, ergab sich folgender Befund: 21./22. April. Tagesmenge 1400, spec. Gew. 1012. Farbe blassgelb, Reaction neutral. Albumin eine Spur. Bodenbeschlag nicht zu messen. — Mikroskopisch: Vereinzelte rothe Blutkörperchen, äusserst spärliche Leuko- cyten, keine Cylinder oder sonstige Bestandtheile. Soll nun anfangen gemischtere Kost zu geniessen. — Die erbetene Weiter- sendung des Urins unterblieb. — Der weitere Verlauf unbekannt. Obwohl diese drei Beobachtungen recht fragmentärer Natur sind, stellen sie doch, wie ich meine, durch die anfallsweise auf- tretenden Verschlimmerungen in Gestalt von starkem Blutgehalt des Urins im Verlaufe der chronischen Nephritis Besonderheiten dar. Schon Wagner hebt gewisse Berührungspunkte mit der in Schrumpfung ausgehenden Nephritis hervor; aber bei 2 meiner Fälle scheint trotz monatelanger Dauer ein ähnlich günstiger Aus- gang eingetreten zu sein, wie der genannte Autor ihn gesehen. Sicher ist dieses für die folgende, genauere Beobachtung. Beobachtung 11. W., Martin, llJalire, aus gesunder Familie. Früher sehr viel und lange an universellem Ekzem gelitten, mehr trockener Natur. In der ersten Hälfte des December 1894 bekam er eine doppelseitige Drüsen- schwellung am Halse mit Nackensteifigkeit. Ende December stellte sich eine acute Nephritis mit stark blutigem Urin ein. Anfangs sehr reichlich Albumin; es nahm aber bald an Menge ab. — 19. Januar 1895. Kräftiger, recht fetter Knabe, etwas gedunsen im Gesicht, aber keine wirklichen Oedeme. Puls weich, von normaler Frecjuenz, Allgemeinbefinden ganz gut. Sieht nicht ein, warum er im Bett liegen soll. Keine Herzhypertrophie oder -dilatation nach- zuweisen. Albumingehalt des Urins — Ys Fol. — Bettruhe, Schwitzkur, Milchdiät. Bis 26. Januar im Gleichen gut. An diesem Tage bei sorgfältiger Ueber- wachung ohne äussere Veranlassung plötzlich wieder starker Blutgehalt und erheblich vermehrter Eiweissgehalt des Urins. Unter Fortsetzung der gleichen Behandlung gleicht sich diese Verschlim- merung binnen einigen Tagen wieder aus. — Vom 31. Januar bis 8. Februar tägliche genaue Bestimmung der Harnmenge. Sie schwankt zwischen 500 (5./6. Februar) und 1000 ccm (6./7. Februar), meist 750 ccm. Am 8. Februar war Tagesmenge 750, Albumin = Ye Fol. Kein Blut. Mikroskopisch: Spär- liche Cylinder, meist schmal, hyalin, zum Theil mit Blutkörperchen bedeckt, 2='--