Ueber chronische Nephritis und Albuminurie in Kindesalter / von O. Heubner.

Date:
1897
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Credit: Ueber chronische Nephritis und Albuminurie in Kindesalter / von O. Heubner. Source: Wellcome Collection.

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    Scluuligung der Fimktioiicn, keine Störung des subjektiven Be- findens sieb geltend macht, die Zukunft dieser Fälle würde doch immer eine iraurige sein. Gerade in der Blüthe der Jahre, gerade in der Zeit, wo die Friiclite der Erziehung und des Studiums an- fangen sollen gesammelt zu werden, gerade in dieser Zeit oder wenigstens, wie im Mann’schen Falle, 'noch im kräftigsten Alter wäre das Hereinbrechen der unausbleiblichen Katastrophe zu fürchten. ln der That, man wird Angesichts solcher Erfahrungen den- jenigen, die in keinem derartigen Falle einer hoffnungsvolleren Auffassung der Dinge bei pflichten mögen, ihren Pessimismus gewiss jiiclit verübeln dürfen. Und doch ist er wenigstens niclit ausnahmslos gerechtfei’tigt, doch hegt die Abheilung einer jahrelang bestehenden chronischen Nephritis nicht ausserhalb des Bereichs der Möglichkeit. Ich kann aucli hierfür als Beweise zwei eigene Erfahrungen beibringen. Ich habe zwar die betreffenden Kranken niclit selbst bis zur Heilung beobachtet, habe aber persönlicli das Vorhanden- sein der chronischen Nephritis constatirt. Die Sicherheit der wirklich erfolgten Heilung ist aber dadurch gewälirleistet, dass im einen Falle der Vater des kranken Kindes selbst Arzt ist, und die Controle des Urins jahrelang fortgesetzt hat. Im zweiten Falle ist der Vater chemisch durcligebildet, und hat ebenfalls die Albu- minurie und ihr definitives Aufhören mit den verschiedensten (|ua- litativen Methoden dei‘ Eiweissuntersuchung monate- und jahrelang selbst verfolgt. Beobachtung 89. W., Hans, 6 Jahre, pialn. Arztes Sohn. Erhranhi Ende Oktober 1887 an Scharlach (ein ^4 jähriger Bruder starb gleiclizeitig an der nämlichen Infektion). Während des Scharlachs entwickelte sich eine akute Nephritis und in der ersten Hälfte Hecb. trat eine Pneumonie des linken Cnterlappens hinzu, wegen deren meine Mithülfe erbeten wurde. Die Pneu- monie heilte. Aber am 19. Januar 1888 theilte mir der Vater mit, dass die Albuminurie in wechselndem Grade noch fortbestehe. Audi im März des gleichen Jahres iiberbrachte Proben zeigten noch deutlichen Albumiiigehalt. (Der Vater brachte nur die betrelTenden Ivcagensgläschen mit dem Niederschlag mit). Ich beruhigte den Kollegen damit, dass sich diese geringfügige Nachkrankheit mit der Zeit verlieren werde. Es war aber zunächst nicht an dem. 18. Mai 1893 bekam ich wieder eine Nachricht über den Knaben, der jetzt 11 Jahre alt war. Ein 4'/o jähriger Bruder bekam eine hämorrhagische Ne- phritis (wie der Vater glaubte in Folge versteckten Scharlachs). Jetzt zeigte