Fall von beiderseitigen Corneoscleraldermoid / von B. Wicherkiewicz.

  • Wicherkiewicz, Bolesław, 1847-1915.
Date:
1884
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Credit: Fall von beiderseitigen Corneoscleraldermoid / von B. Wicherkiewicz. Source: Wellcome Collection.

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    Die Lage dieser länglichen Neubildung entspricht, wie oben bereits bemerkt, demjenigen Augapfelmeridiane, der zwischen Rectus inferior und externus, allerdings näher dem ersteren, liegt. Ein ähnhcher, doch viel grösserer Tumor findet sich an einer ganz symmetrischen Stelle am linken Auge.^ Er nimmt bei offenem Auge fast die ganze äussere Hälfte der in der Lidspalte sichtbaren Bulbusoberfläche ein und der der Hornhaut zugehörende etwas höhere Theil bedeckt fast ^j.^ des unteren äusseren Hornhautquadranten. Der untere hintere Theil ist flacher und verhert sich allmählich an der unteren TJebergangsfalte. Die Neubildung ist weich, namentlich ihr Soleraltheil, mit dem die verdickte Bindehaut fest verwachsen erscheint. An der Tumoroberfläche findet man recht zahlreiche punktförmige Vertiefungen. Die Prüfung der Sehkraft ergab: S rechts = ^oy^^ I^p_ 2,5 D., in 40 Cm. J. 1, S links = ^o/jpgMp. 4 D., in 25 Cm. J. L Die verminderte Sehkraft für die Ferne ist wohl auf einen irregulären Hornhautastigmatismus zurückzuführen. Am 15. December 1882 schritten wir zur operativen Entfernung der beiden Bidbustumoren und führten dieselbe in der Weise aus, dass wir, nachdem wir die Bindehaut, mit der die Neubildung innig verbunden war, am Scleraltheile peripher mit dem schmalen GEAEPE'schen Messer um- schnitten hatten, den kleinen Tumor mit einer Hakenpincette fassten und ihn dm-ch flache Messerzüge zunächst von der Hornhaut und dann von der Sclera, mit der er in losem Zusammenhange stand, entfernten. Nachträg- lich Avurden noch von der Hornhaut die Ueberbleibsel successive bis zur durchsichtigen Hornhautschicht abgetragen. Darauf hatten wir die Con- junctiva von der Wunde aus nach den Seiten zu etwas lospräparirt und die Wunden am rechten Auge durch zwei, am linken durch vier seidene Nähte geschlossen. Es erfolgte unter einem antiseptischen Druckverbande vollständige Heilung prima intentione; am 4. Tage konnten die Nähte gelöst werden. An der Hornhautwunde hatten sich zahlreiche Gefässe geliildet, die sie all- mählich bedeckten, und nach ihrer Rückbildung waren .intensive weisse Homhautnarben zurückgeblieben. Die histologische Structur der kleinen Tumoren, auf denen keine Haar- bildung entdeckt werden konnte, entsprach der von Viechüw im v. Graepe'- schen Falle beschriebenen. Auf der Oberfläche eine verhornte Epitheliallage, darunter eine Lage von elastischen Fasern mit flacheren und spitzeren Papillen nebst Capillargefässen und zu uuterst Bindegewebe nebst Uuteriiautfett. Danach dürfte wohl diese Neubildung den angeborenen lipomatöseu Dermoiden angereiht werden, wie das Hibschbekg und BmNnACHER für ähnhche Neubildungen zu thun vorschlagen (1. c). Zeichnung giebt kein richtiges Grössenverhältniss der Neubildungen.