Kritik der modernen Theorien über die Pathogenese der Basedow'schen Krankheit / von G. Buschan.

  • Buschan, Georg, 1863-1942.
Date:
1894
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Credit: Kritik der modernen Theorien über die Pathogenese der Basedow'schen Krankheit / von G. Buschan. Source: Wellcome Collection.

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    Samstag, 15. Dezember 1894. IVr. .%t Vierundvierzigster Jahrgang. Redaiüont IL, ferdlnandsfrasse 4 fl2—1 Uhr). AdmiDlstratlou; I., Seilergasse 4 (Graben). Ersebeint jeden Samstag. MILITiERiRZT monatlich zwei Mal. Man pränumerirt in Wien im Verlatre dieser Zeit- schrift: Buchhandlung von jVforitK Perles, I., ftieiler- rasse (Craben). Ausser Wien in allen Buchhand- lungen und Postanstalten. — Geldsendungen mOsscn frankirt werden. — Inserate werden mit 10 tr. (= 20Pf.) für jeden Millimeter Höhe (bei der Spaltenbreite Ve.n 10 Cenlimeter) berechnet. Wiener Pränumerationspreis mit Zusendung durch die Post (incL „Der Militärarzt“) für das Inland ganzjährig 1011. ö. W., für das Ausland 24 Mark. — Pränumerationspreis fOr die ■Mediz. Wochenschrift“ mit Bei|pabe des „Oest-ung. Centralblattes für die mediz. Wissenschaften“ für das Inland 12 fl. ö. W„ für das Ausland 30 Mark. Einzelne Blätter 40 kr. = 80 Pf. Mediziniselie Wochenschrift. Begründet 1851 von Dr. Leopold Wittelshöfer. — Redigirt von Dr. neinricli Adler. Das InhaltsTerzeichniss befindet sich am Schlosse des redaktionellen Theiles. Alle Rechte Vorbehalten. Zur Pathologie der ^Nebennieren .*) Von Dr. CARL B E R D A C H, städtischer Bezirksarzt in Wien. Nachdem ich schon im Jahre 1889 gelegentlich eines von mir beobachteten, mit abnorm niedrigen Temperaturen verlaufenen Falles von primärem Nebennierensarcom **) mii erlaubt hatte, auf dieses Symptom in diagnostischer Bezie- hung besonders hinzuweisen, habe ich im laufenden Jahre zur Prüfung dieser, sowie einiger anderer, bislang auf eine Erkrankung der Nebennieren zurückgeführten Erscheinungen mit Herrn Primarius Doz. P ä 1 an 12 Hunden die Exstir- pation beider Nebennieren vorgenommen. Herr Primarius P ä 1 hatte sich in der Ausführung dieser Operation eine besondere Fertigkeit angeeignet und ich bin ihm daher für seine freund- liche Mitwirkung zu besonderem Danke verpflichtet. Des- gleichen sage ich Herrn Prof. Stricker, welcher die Aus- führung dieser Versuche in seinem Institute für experimen- telle Pathologie bereitwilligst gestattete, an dieser Stelle meinen besten Dank. Die Operation wurde in Narkose unter strenger Anti- sepsis in der Weise ausgeführt, dass wir einen Schnitt un- gefähr 3 Ctm. unter dem rechten Rippenbogen fast parallel mit diesem führten und von dieser einen Schnittfläche aus — entgegen der bisher geübten Methode — beide Nebennieren entfernten, nachdem wir die über dieselben hin- ziehende Vena suprarenalis doppelt unterbunden und durch- schnitten hatten. Drei Thiere starben an sehr heftiger Blutung während oder kurz nach der Operation; neun überlebten hingegen dieselbe. Ich werde mir zunächst erlauben, die hierüber ge- führten Protokolle mitzutheilen. I. 3 Monate alter, lichtbrauner Hund, Gewicht 5400 Gr. Temp. vor der am 11. April vorgenommenen Operation gemes- sen 39-4 C., nach derselben 36‘5. Temp. am 12. April 34-0. Das Thier hatte 3 dünnflüssige Stühle. Am 13. April verendete dasselbe; Todesursache nicht nachweisbar. n. Brauner Hund, 4000 Gr. schwer; Temp. vor der am 15. April^ vorgenommenen Operation 40“ C., nach derselben 33“, also um f“ gesunken; am nächsten Tage 34“; Nachmittags hingegen wieder 33 “ C.; in der Nacht Exitus. Das Thier hatte keinen Stuhl gehabt. Die Sektion ergab auffallende Anämie der Abdominalorgane und des Peritoneums, alle Gebilde sahen ganz weiss aus; sonst keine Todesursache anatomisch nachweisbar. ni. Hellbrauner Hund, 7400 Gr. schwer. Operation am 6. Mai 1894. Temp. vor derselben 39“ C., nach derselben 35T“, am 7. Mai 39 8, am 8. Mai 38‘9. Das Gewicht betrug an diesem Tage nur (050, war also um 300 Gr. gefallen. Temp. am ) Voitrag, gehalten in der Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte (Sektion für innere Medizin) am 28. September 1894. **) Wiener Med. Wochenschr. Nr. 10 und 11, 1889. 9. Mai 38'4. Der Hund sehr traurig, schleift die rechte Hinter pfote nach. Am folgenden Tage (10. Mai) Temp. 36'5“, am 11. Mai. Temp. 36'0“. Obstipation. Am 12. Mai verstarb das Thier, wie die Sektion zeigte, an Peritonitis. IV. Semmelbrauner Hund, 3000 Gr. schwer. Operation 25. Mai. Temp. vor derselben 39’5“, nach dieser 36 0, am 26. Mai Temp. abermals 36'0, am 27. Temp. nur 35'5 und am 28. Mai auf 26'2 herabzusinken. Es bestand Stuhlverstopfung. Die Untersuchung des Harns hat weder Eiweiss, noch Zucker oder Aceton ergeben. Bei der Obduktion fanden sich wie im Falle II die Abdominalorgane sowie das Peritoneum auffallend blass und anämisch; sonst nichts Pathologisches nachweisbar. V. Brauner Hund, 3500 Gr. schwer. Operation 2. Juni 1894. Temp. vor der Operation 40“, dieselbe sank nach derselben auf 35’7“. Am folgenden Tage stieg sie auf 39'6, am 6. Juni betrug sie 38’6“. Das Thier sehr lustig, frisch, hatte einen festen Stuhl. 5. Juni Gewicht 3300, also 200 Gr. unter seinem ursprünglichen Gewicht, Temp. 39'3. Am 6. Juni Temp. 39’1“, wieder ein fester Stuhl. Am 7. Juni Temp. 38'7, Erbrechen, das Thier traurig, schleppt die rechte Hinterpfote nach. Am 8. Juni Temp. 37 5, am 9. Juni Exitus. Bei der Obduktion fand sich ein wallnuss- grosser Abszess in der Leber und dem oberen Nierenpol. VI. Schwarzer, magerer Hund, 4200 Gr. Operation 6. Juni. Temp. vor der Operation 39'5“, nach derselben 36'50“. 7. Juni Temp. 36'00“, kein Stuhl. 8. Juni Tod. Das Abdomen hochgradig anämisch, sieht sich fast weiss an; sonst keine pathologische Ver- änderung. VII. Brauner Hund von 4000 Gr. Gewicht. Operation am 13. Juni. Während derselben starke Blutung aus der Vena cava. Temp. vor der Operation 39‘5“, nach derselben 35'5“. Am folgen- den Tage Tod ohne bei der Sektion nachzuweisende Ursache. Vin. Grosser, weisser Hund, 26 Kgr. schwer. Operation 16. Juni. Temp. vor derselben 40’6“, starke Blutung aus der Henafls, nachdem die Exstirpation der rechten Nebenniere leicht gelungen war. Die Blutung wurde gestillt, doch von der Entfer- nung der linken Nebenniere mit Rücksicht auf den grossen Blut- verlust Abstand genommen. Temp. nach der Operation 37'2“. Am 21. Juni 38'5, am 22. Juni 38'4“. Gewicht 24.200 Gr., also eine Gewichtsabnahme von fast 2 Kgr. Am 25. Juni Temp. 39'0“, am 1. JuH 39'0“. Gewicht wieder 25.000, am 6. Juli musste das Thier getödtet werden, weil es mehrere den Stall mit ihm theilende Hunde gebissen und einen derselben erwürgt hatte. ES. Rothbrauner Hund von 9000 Gr. Gewicht. Operation 20. Juni. Temp. vor derselben 39'50“, nach derselben 36‘00, war aber am folgenden Tage wieder auf 40’0“ angestiegen, betrug am 22. Juni und den folgenden Tagen 38‘8—38'5. Am 11. Juli Temp. 38’8. Gewicht 7300, also 1800 Gr. Gewichtsverlust, 14 Tage später 7500, Temp. 38’5. Am 15. August Gewicht 8 Kgr. bei unveränderter Temperatur, am 1. September Gewicht 9200 Gr., also 200 Gr. über sein ursprüngliches Gewicht. Harn- befund normal. Der Hund lebt noch gegenwärtig und zeigt, wie Sie sich durch den Augenschein überzeugen können, keinerlei 1