Skizzen zur Pathologie und Therapie des Torticollis / von Moriz Benedikt.

  • Benedikt, Moriz, 1835-1920.
Date:
1889
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Credit: Skizzen zur Pathologie und Therapie des Torticollis / von Moriz Benedikt. Source: Wellcome Collection.

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    Organ für praktische Aerzte. vo* Pnt Dr. Joh, Sehalttitr. Redigin von Sr. Anton Bnm. OrbtB t SchwtrtMbeiK ffe Vte Separat-Abdruck aus Skizze Pathologie und TherapieN}^ zur \ jff. Von Prof. Dr. Moriz Benedikt in Wien. Die erste und dritte der mitzutheilenden Beobaelitungen gaben zu dieser VeröfFentlicbung Veranlassung. Die Pathologie der spastischen Affectionen ist heute noch im höchsten Grade unklar, umsomehr, als die Grund- auffassung, als ob Krämpfe Hyperkinesen seien — i. e. durch Reizungen der Centren oder der Bahnen der willkürlichen Be- wegungen zu Stande kämen, noch immer die Pathologie ebenso souverain beherrscht, als sie, wenigstens für die Mehr- zahl der Fälle, falsch ist. Mit jenen seltenen Ausnahmen, in denen Torticollis durch deutliche Herd - Erkrankung des Centralnervensystems, z. B. nach Gehirnapoplexie, zu Stande kommt, sind wohl die meisten und die typischen Fälle besonders als Reflexneurosen anzu- sehen. Doch ist der Reflexherd weder leicht, noch constant nachzuweisen. Eine Eigenthümlichkeit wenigstens der typischen Fälle von Torticollis, besonders nach längerem Bestände, ist, daß immer beide Seiten krank sind, und zwar ist die eine Seite spastisch afficirt und zeigen die Muskel Neigung zur Hyper- trophie, während die andere Seite paretisch ist iind die IMuskeln atropliiren. Diese Do2)pelseitigkeit drängt zur Annahme, daß da.s directe Centrum der Kranklieit, wo auch der 2)rimäre Aus- gangspunkt liegt, central sein müsse. ') Als typische Fälle von Torticollis hetrachto ich jene, bei denen die spastische Drehung verwaltend um die verticalo und sagiltale Schädelaclise, und zwar nach einer Seite slattllndet. Benedikt. 1